Aktuelle Entwicklungen lösen auch bei müller Befremden aus. Und reizen ihn aufs Äußerste, dieses auch wort- und bildreich darzustellen. Mit angemessen befremdlichem Ergebnis, wie man sich vorstellen kann. Muss man aber gar nicht, denn hier kann man einen Teil seiner, leicht aus dem Ruder gelaufenen Arbeit, betrachten.
AUF DIE PLAETZE FERTIG – So lautet der Titel des 60-seitigen ERNSTFALL LIBRETTO, das müller nach anfallsartiger und fahrlässiger, zeichnerischer wie wortwörtlicher Arbeit nun der geneigten Öffentlichkeit vorstellen kann. Die feinfühlig illustrierte Illustrierte mit egalitär ausgewogenem Text/Bild-Teil, lädt zum Monolog über ganz grundsätzliche Fragen der Darstellbarkeit aktueller Konfliktlinien in Kunst, Politik und Medien ein. Das Ernstfall Libretto wurde kürzlich als Wandzeitung in der Münsteraner Galerie NoCube präsentiert und sorgte erwartungsgemäß für ästhetische Verblüffung und auch Kopfschütteln. Letzteres dient nach Erklärung des Künstlers zerebraler Zerstreuung, wohltuender Bewusstseinserweiterung und selbstredend der politischen Bildung. Diese Angaben lassen sich aber nicht unabhängig überprüfen.








